Das Spiel der Schahrazad (BTT18_04)
Bild zum Stück
Foto: Jan-Pieter Fuhr

Das Spiel der Schahrazad

Deutschsprachige Erstaufführung
Schauspiel von Turgay Nar
Wer kennt sie nicht, die bezaubernde Märchensammlung »Tausendundeine Nacht« aus dem Orient, die in zahlreichen Übersetzungen in alle Sprachen der Welt die Herzen der Leser erobert und zu einem Weltkulturerbe wurde.

Allerdings wird häufig die grausame Rahmengeschichte übersehen, die weniger geeignet ist, Kindern als Gutenachtgeschichte vorgelesen zu werden. Ein König beobachtet eines Tages, wie seine geliebte Frau ihn mit ihren Sklaven betrügt. In seiner Wut lässt er sie sofort töten und schwört als Vergeltung für diesen Verrat, jeden Abend eine Jungfrau zu ehelichen und nach der Hochzeitsnacht noch vor dem Morgengrauen hinrichten zu lassen, um niemals wieder betrogen zu werden. Als der König stirbt, übernimmt sein Sohn als Nachfolger das grausame Ritual. Als die Sklaven der Stadt jedoch beginnen, als Form subversiven »Protests« ihre jungfräulichen Töchter zu töten, lässt sich der junge König Schahrazad, die Tochter seines Wesirs, als Heirats- und Hinrichtungskandidatin ins Schlafzimmer führen. Dieses Mal aber nimmt die Nacht eine unerwartete Wendung und ein verborgenes Geheimnis taucht die dunkle Familiengeschichte der Königsdynastie in ein neues, überraschendes Licht.

Der in Istanbul lebende türkische Lyriker und Dramatiker Turgay Nar erzählt in großartigen poetischen Sprachbildern, aber auch mit hintersinnigem Humor eine spannende Geschichte über die Folgen zu großen politischen Ehrgeizes, die Grausamkeit unhinterfragter Rituale, die Macht subversiven Widerstands sowie eine Geschichte weiblicher Emanzipation. Übersetzt von dem in Augsburg lebenden Regisseur und Übersetzer Ferdi Değirmencioğlu ist Nars 1996 entstandenes Stück nun erstmals in deutscher Sprache zu erleben.
Königstraße 116 Fürth 90762

Im Anschluss: BR2 Nachgespräch

Moderation: Peter Jungblut
Ort: Mittelfoyer 1. Rang

Produktion Theater Augsburg

Inszenierung/deutsche Übersetzung: Ferdi Değirmencioğlu
Bühne: Mitra Nadjmabadi
Dramaturgie: Lutz Keßler, Kathrin Mergel

mit Linda Elsner, Marlene Hoffmann, Anatol Käbisch, Klaus Müller, Thomas Prazak

Eine Pause

19:00 Einführung
Seitenfoyer 2. Rang

Im Anschluss: Nachspiel! – Theatergespräche live
mit Bayern 2
Mittelfoyer 1. Rang