Der Suizid eines jungen Menschen steht ziemlich zu Beginn von „Dear Evan Hansen“ und bringt den Plot ins Rollen. Im Zentrum steht aber die Geschichte des Jugendlichen Evan Hansen, der mit seiner psychischen Gesundheit und ebenfalls mit Suizidgedanken zu kämpfen hat, sich aber aus diesen Schwierigkeiten im Laufe des Musicals ein Stück weit herauskämpft – aus eigener Kraft, aber auch mit der Unterstützung anderer.
Oft gibt es Befürchtungen, mit Jugendlichen über psychische Schwierigkeiten und/oder Suizidgedanke zu sprechen. Viele Menschen sorgen sich, sie könnten die Jugendlichen so erst auf die Idee zum Suizid bringen. Tatsächlich ist das Gegenteil der Fall: Viele Jugendliche haben im Lauf ihrer Entwicklung Suizidgedanken, Suizide sind die häufigste Todesursache junger Menschen in Deutschland. Nicht erst seit der Pandemie werden heutige Jugendliche „Generation Krise“ genannt, die Zahl der jungen Menschen mit Angsterkrankungen, Depression, Suizidgedanken ist erschreckend hoch. Gleichzeitig ist adäquate Hilfe oft schwierig zu erhalten und die Hilfesysteme sind überlastet.
„Dear Evan Hansen“ zeigt also leider sehr reale Schwierigkeiten der Lebenssituation junger Menschen und kann einen wichtigen Beitrag leisten, über diese Themen ins Gespräch zu kommen. Denn selbst wenn oft keine schnelle Lösung der schwierigen Situation in Sicht ist, kann es entlastend wirken, darüber zu sprechen. Da Pädagog*innen durch den oft fast täglichen Kontakt früh Veränderungen bei Jugendlichen wahrnehmen können, bieten wir in Zusammenarbeit mit „[U25] – Online-Suizidprävention für junge Menschen“ des Caritasverbands Nürnberg e.V. einen Workshop mit folgenden Inhalten an:

Informationen über die Entwicklung suizidaler Gedanken bei Jugendlichen, Auseinandersetzung mit der eigenen Haltung zu Suizidalität, hilfreiche Gesprächsbedingungen, Übungen in Kleingruppen und eigene Selbstfürsorge. Nach Besuch des Workshops sollen sich Pädagog*innen sicherer im Umgang mit Suizidalität und Krisen bei jugendlichen Menschen fühlen, aber auch Kenntnisse über weitere Hilfsmöglichkeiten erworben haben.