S wie Schädel
Szenische Reflexion einer ungreifbaren Welt auf Texte von Navid Kermani | Uraufführung
Ab 11.01.2025 | 20.00 Uhr | Kulturforum Fürth | Große Halle
Wie kann man eine zersplitterte, unversöhnte Welt noch fassbar machen, so dass sie sich wieder zum Sinn hin öffnet? Der Autor Navid Kermani stellt diese Frage mit seinen Texten immer wieder neu und richtet dabei seinen Blick gerade dorthin, wo die politischen Konflikte das Menschliche auszulöschen scheinen. Diese Frage nach der Reflexion einer ungreifbar gewordenen Welt beschäftigt auch das Theater.
Eva Mattes und Roberto Ciulli nehmen Kermanis Texte zum Ausgang und Kompass für eine Expedition zum Befragen unserer Gegenwart. Damit begegnen sich erstmals zwei Künstlerpersönlichkeiten auf der Bühne, deren ungewöhnliche Theaterbiografien seit fast sechzig Jahren und bis heute Spuren hinterlassen: Mattes prägte seit ihrer ersten Spielfilm-Hauptrolle den neuen deutschen Film, drehte bald mit Rainer Werne Fassbinder und Werner Herzog, schuf später dann u. a. mit Peter Zadek Meilensteine der deutschen Theatergeschichte. Roberto Ciulli. Legendärer Regisseur, begründete 1981 das Mülheimer Theater an der Ruhr, prägte das deutsche Theater wie kaum ein Zweiter, stellte später durch seine eigene Arbeit als Schauspieler auf brilliante Art die alten Rollenzuschreibungen in Frage.
Beide verbindet unabhängig von einander ein langer Dialog mit Kermani und seinem Werk. Mattes und Ciulli treffen auf frühere und neueste Texte aus Kermanis Romanen und Reportagen, erschaffen damit einen szenischen Kosmos, der persönliche Eindrücke, Dialoge und Perspektiven zum Zustand unserer Welt scheinbar schroff einander gegenüberstellt: Ein Kaleidoskop von Geschichten und Szenen über Geburt und Tod, Liebe, Hass und Gnade. So entsteht durch die außergewöhnliche Konstellation von Mattes, Ciulli und Kermani ein ganz besonderer Abend: Ein leidenschaftlicher, dabei tastender Versuch, der die Splitter der Welt wieder zum Leuchten bringen soll.
Uraufführung
„Eine Meditation mehr als ein Stück. Ein Lauschen und Achtgeben auf Stimmen und Schicksale dieser Welt.“
Süddeutsche Zeitung
„Das ist ein Ereignis, wie man es selten erlebt.“
FAZ
Eine Produktion von Kunstfest Weimar und Theater an der Ruhr, Mülheim an der Ruhr
In Koproduktion mit dem Stadttheater Fürth, dem Kleist Forum Frankfurt (Oder), den Théâtres de la Ville de Luxembourg und den Ruhrfestspielen Recklinghausen
Texte: Navid Kermani
Inszenierung: Roberto Ciulli
Bühne & Kostüme: Elisabeth Strauss
Mit: Eva Mattes und Roberto Ciulli