Die Blechtrommel (blechtrommel2122)
Foto: Thomas Langer

Die Blechtrommel

Monodrama von Oliver Reese nach dem Roman von Günter Grass
Im Januar 2020 inszenierte Werner Müller mit Ensemble-Mitglied Boris Keil den berühmten Günter-Grass-Roman „Die Blechtrommel“ im Kulturform als Ein-Mann-Show für das Theater in der Version des Intendanten des Berliner Ensembles Oliver Reese. „Ein starkes Solo in einer stimmigen Inszenierung“, schrieb damals die Süddeutsche Zeitung. Jetzt kommt dieser Abend wieder und wird auf der großen Bühne des Stadttheaters aufgeführt. Grass wurde 1959 durch seinen klein gebliebenen Protest-Trommler Oskar Matzerath über Nacht berühmt und erhielt später den Literatur-Nobelpreis. Mehr als vier Millionen Mal verkauft, in über 40 Sprachen übersetzt, 1979 von Volker Schlöndorff erfolgreich verfilmt und mit einem Oscar prämiert, gilt „Die Blechtrommel“ als Jahrhundertroman. Die Geschichte Oskars, für den zwei Väter in Betracht kommen, weil seine Mutter Agnes ihre Liebe zwischen dem Kolonialwarenhändler Alfred Matzerath und ihrem Vetter Jan Bronski teilt, wird richtig dramatisch ab seinem dritten Geburtstag, zu dem er eine Blechtrommel geschenkt bekommt. Gleichzeitig beschließt er, nicht mehr zu wachsen. Ein Sturz von der Kellertreppe liefert die vermeintliche Erklärung dafür – ganz unerklärlich bleibt dagegen Oskars Fähigkeit, mit erhobener Stimme Glas zu zersingen. Schreiend und trommelnd betätigt sich Oskar fortan als Störenfried in der ungeliebten Welt spießig-gefährlicher Erwachsener. Er bringt Nazi-Aufmärsche durcheinander und beobachtet als neugieriger Augenzeuge die mütterlichen Seitensprünge, schwängert seine spätere Stiefmutter Maria und produziert sich als kleinwüchsiger Artist; immer aber bleibt er der höhnische Zwerg, der die Welt auf den Kopf stellt.
Königstraße 116 Fürth 90762

Produktion Stadttheater Fürth

Inszenierung: Werner Müller
Bühne: Christian van Loock
Kostüme: Kaja Fröhlich-Buntsel

mit Boris Keil